Mögliche Probleme bei Analysen, Bewertungen, Entscheidungen

Dazu folgende Beispiele, die unzureichende oder fehlerhafte Denkschritte enthalten

Beispiel: Nutri-Score bei Lebensmitteln

Nutri-Score bei Lebensmitteln

Dieser wurde eingeführt, um dem Verbraucher deutlich zu machen, welche Lebensmittel gesundheitlich empfehlenswert sind und welche eher nicht. Der Nutri-Score umfasst eine Skala von A (höchste Nährwertqualität) bis E (niedrigste Nährwertqualität). Viele Lebensmittel sind inzwischen damit gekennzeichnet.
Merkwürdigerweise muss man aber feststellen:

  • Leinöl schneidet bei dieser Einstufung sehr schlecht ab (Nutriscore: D).  Wie ist das möglich? Wird doch Leinöl wegen seines hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren als besonders gesund gepriesen!
  • Cola light (Nutri-Score: B) schneidet als Getränk besser ab als Apfelsaft (Nutri-Score: C). Sind die künstlichen Zusatzstoffe in der Cola etwa gesünder als die natürlichen Inhaltsstoffe des Apfels?

Das deutet unmissverständlich darauf hin, dass die beim Nutri-Score vorgenommene Analyse und Bewertung (Einstufung) von Lebensmitteln  offenbar unzureichend ist und an der gewünschten Zielsetzung teilweise vorbeigeht.


Beispiel: Verharmlosung des Klimawandels

Klimawandel: stetiges Anwachsen der Temperatur auf der Erde

Es gibt sie immer noch: Die Verharmloser oder gar Leugner des menschengemachten Klimawandels. Sie äußern sich weiterhin in den Medien mit unterschiedlichen Argumenten.

 

Eines davon zielt auf den problematischen Kohlendioxid-Ausstoß und lautet:
`"
Der Anteil von Kohlendioxid in der Atmosphäre ist extrem gering. Deshalb kann dieses Gas kaum einen Effekt auf die Erderwärmung haben."


Eines stimmt wohl: Sauerstoff und Stickstoff sind in viel größerem Umfang in unserer umgebenden Luft vorhanden als Kohlendioxid. Doch ignoriert wird dabei: Für die Erderwärmung sind nicht die anteiligen Mengen der vorhandenen Gase vorrangig wichtig sondern deren Fähigkeit, Wärmestrahlung aufzunehmen und wieder zur Erde zurück zu reflektieren.
Deshalb ist Kohlendioxid für den Klimawandel der entscheidende Gas-Anteil.

Dem vorgetragenen „Argument“ liegt also eine fehlerhafte Analyse der Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zugrunde.